Saturday 10 April 2010

Weltreisebericht #7_Fiji

Angekommen in Nadi erwartete uns erst einmal ein heftiger Regenschauer. Wir hatten nur eine halbe Stunde Zeit, um unseren Anschlussflug von Pacific Sun zu erwischen. Also hetzten wir durch den Flughafen, um endlich den Ceck-in Schalter für Inlandsflüge zu finden. Dort hieß es dann: Wir können Ihre Boards nicht mitnehmen. Ich leicht gestresst bin dann mal kurz auf die Palme, weil wir vorab die Boards extra angemeldet hatten, und und und… Schließlich boten sie uns an, wenn die Surfboards nicht heute mitkommen, schicken sie sie morgen mit dem nächsten Flieger nach. Na gut! Dann war es plötzlich unsicher, ob der Flieger wegen dem starken Regen überhaupt starten durfte. Wir gingen also auf einen Drink und machten es uns vorm Flughafen bequem. Als endlich die Starterlaubnis erteilt wurde, hatte Pacific Sund eine weitere Überraschung für uns parat. Der Flieger würde ohne uns starten und die anderen 6 Passagiere nach Malololailai fliegen, dann wieder zurückkommen, und uns und unsere Boards separat abholen. Was für ein Angebot. Würde in Europa nie jemand draufkommen. Also nochmals ein wenig warten, dann war es endlich soweit: Privatflugzeug ins Paradies!


 Mit an Board waren 2 Piloten, Stella und Michi, und unser Gepäck direkt hinter uns. Die Sicherheitseinweisung erfolgte, indem sich der Co-Pilot umdrehte, und uns kurzerhand erklärte, wo sich die Schwimmwesten und der Notausgang befinden. Also genau da wo wir eingestiegen sind. Der Flug dauerte ca. 15 Minuten und wir hatten einen genialen Ausblick auf die kleinen Inseln von Fiji und das blaue Meer. Wir landeten auf Malololailai dann auf einer Grasrollbahn, die quer durch die gesamte Insel verläuft.

Was für ein Flug. Aber die ungewöhnliche Anreise ging noch weiter.
Abgeholt wurden wir von der FunkyFish Crew mit einem Boot, in dem wir dann weitere 5 Minuten nach Malolo Island tuckerten. Schließlich und endlich wurden wir mit der FunkyFish-Limousine zu unserem Beach-Bure gebracht und von Rajechelle herzlichst begrüßt.

Wir waren zu unserer Überraschung nur zu dritt mit Beth aus Colorado im super Resort. Alleine die Aussicht vom Hauptgebäude (Office, Bar & Restaurant) aus war atemberaubend. Ein wunderschöner Blick aufs Meer und die umliegenden Inseln sowie die weit draußen brechenden Wellen. Als Draufgabe hatte das FunkyFish dann auch noch die wohl nettesten und besten Angestellten aller Zeiten zu bieten: Salote, Rajechelle, Abo, Sio, JoPainter, Jo, Nambo, Fabi,…
Nach dem Frühstück gings gleich mal zum Surfen zu Wilkes Passage, indem wir mit dem Boot raus fuhren. Am Steuer: Die Quasselstrippe JoPainter. Traumhaft. Am Nachmittag schwang ich mich in die Hängematte (Buch lesen & häkeln), während Michi und Beth sich mit Abo auf zum Fischen machten. Die Ausbeute war nicht so ergiebig. Es wurden nur 2 kleine Fische gefangen, wovon Michis Fang wieder in die Freiheit entlassen wurde. Während des leckeren Abendessens (kein Fisch!) gesellte sich der Besitzer des FunkyFish, Brad Johnston, seineszeichens ehemaliger AllBlack Rugby-Spieler, zu uns. Immer mit dabei, sein Assistent und bester Freund, Hund Simba (der aussieht wie ScoobyDoo!).
Wir haben uns sehr angeregt und nett unterhalten.


Tags darauf gings wieder zum morgendlichen surfen. Ausgepowert freuten wir uns danach schon auf´s Mittagessen, das wie immer sensationell lecker war. Anschließend war chillen und faulenzen am Pool angesagt und danach gab´s von Abo eine Coconut-Demonstration, die extrem interessant war. Die Kokos-Palme bezeichnen die Fijis auch „Baum des Lebens“, da sie 100% der Pflanze verwerten. Abo zeigte uns auch, wie die Blätter verwebt werden (Körbe, Matten, uws.) und offerierte uns danach gegrillte Kokosnuss mit Sweetchilisauce. Mhmmmm.
Am Abend, nachdem wir das 3gängige Menü genossen hatten, kamen wir das erste Mal so richtig mit Salote ins Gespräch, die uns nach einer Weile ihre Lebensgeschichte erzählte. (Zwangsheirat, Fehlgeburt, vom „Ehemann“ im Stich gelassen, Herzfehler, und das alles mit 22!!!!) Und dennoch ist sie absolut bewundernswert, da sie ihre Lebensfreude nicht verloren hat und extrem stark ist.
Der nächste Tag war Urlaub pur: Michi habe ich alleine zum surfen geschickt, und ich habe meine Tasche gepackt und den ganzen Tag am Pool verbracht. Währenddessen kamen 2 neue Gäste an: Lucy und Zdanek aus London. Am Nachmittag lernten wir dann mehr über die Kultur der Fijis bei einer Kava-Zeremonie. Kava ist eine pulverisierte Wurzel, die mit Wasser vermengt wird und aussieht wie Schlammwasser. Schmeckt komisch, betäubt die Zunge und macht ziemlich müde. (Kein Alkoholgehalt!) Kava wird in Fiji zu jedem erdenklichen Anlass im Kreis auf einer Matte sitzend, mit festgelegten Ritualen getrunken. (in die Hände klatschen, …)

Am darauffolgenden Tag hat uns Beth verlassen, und nachdem wir uns verabschiedet haben, fuhren Michi und ich wieder gemeinsam zum surfen raus. War total genial! Ich habe den Nachmittag damit verbracht, aus Palmenblättern diverse Gebrauchsgegenstände zu weben. Später hieß es dann plötzlich: „Volleyball“! Fijis vs. den Rest der Welt. Moderiert wurde das gesamte Spiel von JoPainter, meistens mit den Worten: „In your faaace!“ Hat extrem Spaß gemacht, wieder mal Volleyball zu spielen.
Am Freitag, 26. März hatten wir Island Hopping ausgemacht. Zunächst ging es zum Plantation Village und Musket Cove auf Malololailai, dann weiter zum Schnorcheln vor Honeymoon Island. Schnorcheln hat ziemlich viel Spaß gemacht, und als wir so dahinschnorchelten und um einen Felsen schwammen, plötzlich ein HAI! Er war gigantische 80cm lang – zu unserem Glück und ergriff die Flucht, als Michi auf ihn zuschwamm. Wer ist hier der Schrecken der Meere?! Zu Mittag waren wir dann auf Castaway Island, wo wir uns eine Pizza aus dem Steinofen einverleibten, und dabei den Blick auf das türkisblaue Wasser genossen. Danach relaxten wir im Schatten, ließen die Seele baumeln und schnorchelten noch ein paar Runden, bis uns Jo wieder abholte. Zurück in unserem geliebten Funky Fish, erwartete uns die Crew schon zu einer Volleyball-Revanche. Diesmal spielten die Overcomers gegen die Residents.


Am Abend lud uns Brad ein, sich sein Haus anzusehen, bzw. den Sonnenuntergang von dort aus zu genießen. Er führte und im Haus herum, um uns einen Eindruck zu vermitteln, allerdings war das ganze noch eine ziemliche Baustelle, da der letzte Zyklon das Dach wegriss, und die Maler gerade am werkeln waren. Brad ließ uns dann alleine zurück und wir genossen den Ausblick und spielten mit Simba, den vor allem Michi sehr ins Herz geschlossen hat.

Der nächste Morgen begann wie gewöhnlich mit einem ausgiebigen Frühstück und danach machten wir uns zum Schnorcheln auf. Dabei fuhren wir mit Zdanek und Lucy zur vorgelagerten Sandbank, die nur bei Ebbe sichtbar war. Sio hatte Toastbrot mitgebracht, auf welches sich die unzähligen, bunten Fische dann auch sofort stürzten. Am Nachmittag fuhren wir erneut raus, diesmal wieder zum Surfen, jedoch machte uns der Wind die Wellen kaputt. Satz mit X, war wohl nix!
Am Abend zauberte Fabi, der Chefkoch, Red Snapper vom Feinsten auf den Tisch. Der best zubereitetste Fisch den wir je hatten.
28. März 2010: Palmsonntag! JoPainter nahm uns mit in sein Dorf Solevu (auf Malolo Island gibt es nur zwei Dörfer) zum Palmsonntags-Kirchgang. Standesgemäß kleideten wir Mädels uns mit einem Sarong, die Burschen mit einem Zulu. Muss sagen dass Michi auch Röcke tragen kann! ;-) Wir lernten Jo´s Kinder kennen, die extrem süß waren. Wir wurden außerdem auch vom Spokesman willkommen geheißen, da der Chief des Dorfes (so etwa wie bei uns der Bürgermeister) persönlich nicht da war. Der Gottesdienst wurde von den Kindern gestaltet und war extrem lebhaft. Wäre mal schön wenn bei uns alle so kräftig mitsingen würden. War wirklich beeindruckend. Nach der Kirche führte uns Jo durch sein Dorf und wir bekamen dabei die Schule, das Rugby-Feld und die bunten Häuser zu Gesicht. Der Nachmittag verlief ähnlich wie die Tage zuvor: chillen, häkeln, lesen, schwimmen, Palmenblätter verweben,…

Tags darauf gings auf zur Hillfort Tour auf den Ulusilo Hill. Die Wanderung dauerte ca. eine Stunde und war in der Hitze ganz schön anstrengend. Was noch dazukommt: Ich hasse wandern (außer auf Shopping-Meilen!) Den Weg musste Abo zum Teil mit einer Machete freischlagen – war wie im Film. Die Anstrengungen wurden dann aber mit dem wunderschönen Rundumblick belohnt. Bergab beschloss ich, das Tempo etwas zu erhöhen, und fing an, den Berg hinunter zu laufen (im Kopf hatte ich zwei Sachen: Wasser & Pool!) Michi sah mich nur mehr von weitem über die Wurzeln purzeln, und ich konnte sein schadenfrohes lachen noch leise hören. Naja, so schlimm war´s nicht.

Am Dienstag war für Michi um 5:30 Tagwache, da er mit Small John zum surfen fuhr. Ich habe ausgeschlafen und entspannt gefrühstückt. Danach stand eine Herbal Tour am Programm. Gemeinsam mit Abo und ausgerüstet mit einem A4 Zettel voller Pflanzen und deren Anwendungsgebiete, durchstreiften wir das Resort. Die Fijis sind extrem spezialisiert auf pflanzliche Medizin, da die meisten sich unsere Schuldmedizin auch nicht leisten können. Mittlerweile war meine Palmen-Flechtfertigkeit schon ganz gut, also versuchte ich mich dann an einem Korb. Habe sogar zwei große Körbe geflochten und sie freudestrahlend Abo und Salote gezeigt, die daraufhin meinten, dass sie darin das Fleisch für ein Lovo legten (Fijianischer Erdofen und Festessen). Also beschlossen wir, am Freitagabend ein Lovo zu machen. Yeah!

Auch am nächsten Morgen ging´s für Michi zeitig in der Früh zum Surfen, trotz des strömenden Regen. Zdanek und Lucy sind zu Mittag abgereist, also hatten wir das FunkyFish für uns alleine. Auch nicht schlecht. Am Nachmittag fuhren wir mit Nambo zum Fischen raus. Die Fijis fischen nur mit einem Silk und einem Haken drauf und nennen das dann Line-Fishing, was gar nicht so einfach ist. Trotz allem hat Michi einen Leather-Jacket oder Trigger-Fish gefangen. Da das der einzige Fang war, wurde der kleine Kerl wieder ins Meer verabschiedet. Am Weg retour durfte ich ans Steuer, was ziemlich witzig war. Allerdings ließ mich Nambo dann gleich auch noch einparken, was bis auf eine kleine Schramme am anderen Boot ziemlich gut klappte! Am Abend packten wir unsere Karten wieder mal aus, und spielten mit Salote Shithead und Rummy bis zum umfallen (bzw. runterfallen vom Barhocker!)


Am Donnterstag fuhren wir wieder mal gemeinsam zum Surfen. Wir sind um sieben auf und trotz leichtem Regen mit Jo raus gefahren. Allerdings waren mir die Wellen zu groß, also paddelte nur Michi ins Lineup. Nach einer Stunde waren die Wellen flach und wir fuhren weiter zu Desperations, einem anderen Spot, den wir allerdings nur von hinten zu sehen bekamen. Am Weg zurück zum FunkyFish hatten wir dann die glorreiche Idee, dass Wakeboarden/Bungeesurfen auf dem flachen Wasser wunderbar funktionieren müsste. Also Board geschnappt, an einer Schnur festgehalten, und ab ging´s. Jo hatte dabei glaub ich den größten Spaß. Wir konnten jeder 2mal fahren, bis die Hände von der Schnur zu sehr weh taten – also musste eine Hantel her. Zurück im Resort machte sich Michi daran, eine zu basteln, was ihm auch gelungen ist. Am Abend konnte es Salote kaum erwarten, bis wir mit dem Essen fertig waren, um wieder eine Runde Karten zu spielen. Nachdem Fabi die Küche geschlossen hatte (und uns sogar Schokobananen servierte) gesellte er sich ebenfalls zur Shithead-Runde dazu.


Am Karfreitag wurde am Vormittag unsere Wäsche gewaschen, während wir die Hantel hinter dem 140PS Boot testeten. Was für eine Action! Es war Lovo für den Abend angesagt, also waren noch einige Vorbereitungen zu treffen. Ich half in der Küche Salote, das Gemüse vorzubereiten: Dalo mit Zwiebel und Kokosmilch. Das ganze wurde gefilmt und bekam den Charakter einer Kochsendung, was extrem witzig war, vor allem da Salote locker Moderatorin oder so sein könnte. Währenddessen hoben die Burschen das Loch für den Erdofen aus und machten Feuer, damit die darüberliegenden Steine aufgeheizt wurden. Nachdem das Holz heruntergebrannt war und die Steine in das Loch gefallen waren, wurden darüber zuerst noch Palmenblätter gelegt, darauf dann das Fleisch, der Fisch und das Gemüse und alles mit Bananenblättern zugedeckt. Anschließend wurde das Loch wieder mit Erde bedeckt und 4 Stunden durfte das Essen nun garen. Salote und Michi deckteb den Tisch zu einer wunderschönen Tafel und dann war es endlich soweit: Die FunkyFishFamily fand sich zum Lovo-Essen ein. Und es war soooo lecker. Vor allem der frisch gefangene Thunfisch und das mit Banane gefüllte Huhn. Mhmmmmmmmm. Außerdem aßen wir mit den Händen, was in Fiji üblich ist. Die „richtige“ Nachspeise (nach Fabi´s selbstgemachtem Eis) war dann nochmals Kava. Diesmal hatte Sio die Gitarre dabei und so ging es feiernd und singend bis nach Mitternacht. Wir bekamen sogar den Farewell-Song gesungen – total schön.


Am Samstag hieß es leider Abschied nehmen von der uns so lieb gewonnen Belegschaft. Salote kam noch bis zum Hafen auf Malololailai mit, um uns dort zu verabschieden. Es floss auch die eine oder andere Träne – aber wir kommen bestimmt wieder!

Mittlerweile sind wir fast schon wieder eine Woche auf Bali und morgen geht’s für Gilli und seine Bande auf die Gili Islands. ;-)

Selamat tinggal
Stella + Michi

1 comment:

  1. grias eng!!

    soda... jezt iwads zeit dass hamkummts!!

    erstens: i kaun de geilen Surf- und urlaubspics nimma seng!

    zweitens: wü i a surfen!

    drittens: i glaub da roli wü a surfen

    viertens: riversurfen und grillen!

    VÜNVTENS: vamissn damma eich a schau a bisl ;)!!

    bast nu guad auf eich auf... i/wia gfrein uns schau wida auf eich!! mbusssiii Hari!

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