Wednesday 10 March 2010

Weltreisebericht #5_Neuseeland

oder einfach nur NZ, wie die Kiwis hier sagen (und es dabei als „Innsssid“ aussprechen). Inspiriert vom Surffilm und Roadmovie „Drive Thru NewZealand“, wovon wir auf dem Flug von Honolulu nach Auckland einen Ausschnitt sahen (danke dafür, Air NewZealand), fuhren wir, nachdem wir unseren Backpacker Campervan um 8.00 übernommen hatten, gleich so an die 400km an der Westküste gegen Süden nach New Plymouth. Besser gesagt Michi fuhr, der den ganzen Flug über keine Minute geschlafen hatte, was auch mich davon abhielt, während der Autofahrt die Augen zuzumachen (LINKSVERKEHR!!). Beim Top 10 Holiday Park angekommen freuten wir uns zuallererst einmal auf eine erfrischende Dusche und eine leckere Pizza zum Abendessen. Die Campingplätze in Neuseeland sind extrem nett, oft vorhanden und sauberer als jedes Hostel auf Hawaii. Da macht Campen wirklich Spaß. Und in unserem ja nicht all zu geräumigen, dafür aber umso kuscheligeren Campervan ist das Bett sehr schnell gemacht: Gepäck unterm Gestell verstaut, Gestell ausgezogen, Matratze drüber, Decke drauf. Fertig!


Am nächsten Morgen ging´s mit dem Camper in die Stadt zum erstbesten Surfshop, denn: Boards mussten her. Bezüglich dem Linksverkehr hatten wir uns eine gute Aufgabenteilung zurechtgelegt: Michi lenkt, Stella schaltet (mit rechts *g*).
Fündig wurden wir dann im Beachsteet Surfshop, wo ich ein 7´0ft Softboard erstand und Michi ein 6´10ft Fiberglassboard.


Daraufhin sind wir nach Opunake gefahren, ein elendslanger Strand, super zum surfen, und keine Leute. Am Nachmittag wurde dann wie sich´s gehört New Plymouth erobert: Puke Ariki Museum besucht, super geshoppt (ich mal wieder!), den genialen Coastal Walkway entlangspaziert,… um anschließend hungrig am Campingplatz zu Abend zu essen mit einem leckeren Weißwein dazu.

Tags darauf haben wir dann relativ früh die Zelte abgebrochen und fuhren am Surf Highway 45 entlang Richtung Süden. In Oakura machten wir den ersten Stop, wo Michi surfen war und ich die Zeit häkelnd im Campingsessel verbrachte. Weiter auf der Strecke entdeckten wir dann ein supernettes Surf-Café wo wir uns zwei FlatWhites (neuseeländische Version vom Cafe Latte, nur besser) ein lecker Omelette und einen Apfel-Butter-Muffin einverleibten. Und schon ging´s wieder weiter. Den ganzen Highway sind wir bei jedem möglichen Surfspot zum Meer abgebogen und haben dabei die witzigsten Landschaften entdeckt, unter anderem endlose Weiden mit sehr zutraulichen, und von Michi dirigierbaren Kühen und gleich dahinter schwarzer Sand und Meer, sowie gegenüber der schneebedeckte Mount Taranaki. In Opunake haben wir uns dann im Campingplatz direkt am Meer eingenistet, und nachdem wir mit den Skateboards das Dorf erkundet haben wurde dann am BBQ lecker gegrillt. Mit den vollgeschlagenen Bäuchen gingen wir dann gleich darauf surfen, was aber nicht so erfolgreich war. Ebenfalls in Opunake haben wir in einem Surfshop die DVD „DriveThru NewZealand“ gefunden und gekauft und auch gleicht geschaut: Donavan Frankenreiter ist einfach nur awesome!


Nach dem Frühstück sind wir nach Wanganui aufgebrochen, und, immer noch am Surf Highway befindlich, wieder einmal alle Surfspots angefahren. Hawera war super für Michi, da er da erste Mal in seinem Leben alleine im Wasser war, an einem genialen Strand, dessen Einstieg aber ziemlich steinig war. Danach fuhren wir weiter nach Wellington: Ich am Steuer und Michi am navigieren. In Lower Hutt (einige Kilometer außerhalb von Wellington) buchten wir einen Stellplatz für 2 Nächte im Top10 Holiday Park, in dem es vor Enten nur so wimmelte. Abends sind wir dann noch in die Stadt essen gegangen und haben ein Bild von Wellington am Samstagabend bekommen: Extrem viele Leute in extrem tollen Lokalen unterwegs.

Am Sonntag ging´s ab in die Cuba Street, die angesagte Meile von Wellington, wo auch am Sonntag die Stores offen haben, weshalb die Innenstadt mit viel Leben erfüllt war. Es machte richtig Spaß in den Straßen herumzuschlendern und in den super Design- und Second Hand- Geschäften zu stöbern und dabei das Lebensgefühl der Kiwi´s mitzubekommen. Wellington ist mit Abstand die tollste Stadt, in der ich bis jetzt war: Aufgeschlossene, coole Leute, wunderschön am Hafen gelegen, extrem nette Häuschen am Mount Victoria, geniale Stores und Cafés und ein riesiges Kunstaufgebot,... Nachdem Michi bis dato noch nicht sein ideales Surfboard hatte, geschah es eines Sonntag Nachmittags in Wellington, dass er sich in SEIN Board verliebte. Die Maße: ein Semifish, 6,6ft und nagelneu von Webber. Anschließend fuhren wir zurück nach Lower Hutt zum Free Music Festival, wo eine super Band im dortigen Park spielte, und viele Leute, wie auch wir, gemütlich in der Wiese saßen, picknickten, chillten und zuhörten. Wieder am Campingplatz entdeckten wir das Jumping Pillow: Ein riesengroßes Hüpfkissen (5x10m). Wir mussten nicht lange überlegen, und schon hatten wir die Kiddies verscheucht, und testeten das Hüpfkissen. (Wink mit dem Zaunpfahl an Papa: Wir brauchen so was in Saiga!) Spaßfaktor: 10 von 10.

Tagwache am nächsten Morgen: Noch vor dem Morgengrauen, da wir um halbacht die Fähre auf die Südinsel nach Picton gebucht hatten. Auf der zweieinhalbstündigen Überfahrt lernten wir ein sehr nettes älteres Paar aus Picton kennen, die uns während unserer Routenplanung mit Rat und Tat zur Seite standen. Nach der Ankunft fuhren wir durchs Weingebiet von Marlborough nach Kaikoura. Auf der Strecke entlang der Ostküste mussten wir einige Male anhalten, um die dort faul herumliegenden Seelöwen und Robben zu fotografieren. Wir kamen sogar bis zu 10m an sie heran. Michi eroberte das Lineup in Kaikoura und lernte dort im Wasser Roli aus Knittelfeld kennen, der uns gleich darauf anbot, bei ihm im Haus duschen zu können. Daraus wurde ein ziemlich amüsantes Barbeque mit anschließender Übernachtung im Garten. Tags darauf ging es erneut zum surfen mit Roli, Paul und Bev aus England (die nach Neuseeland ausgewandert sind und in Kaikoura die Dolphin Lodge managen) und Chris aus Good Old Germany. Nach der Surfsession stärkten wir uns mit einem leckeren Flat White vom CoffeeCart, bevor wir nach Christchurch weiterfuhren. Nach unserer späten Ankunft in Christchurch fielen wir in eine Bar ein, die All-you-can-eat Ribs anbot. Schmatz!


Am nächsten Tag eroberten wir zu Fuß die Innenstadt, die im Großen und Ganzen nicht so aufregend war. Sehr zu empfehlen ist allerdings Mum´s: Ein asiatisches, bei Studenten sehr beliebtes Restaurant. Die Fahrt führte uns weiter nach Oamaru, welche 2 Pinguinkolonien beherbergt und legten uns dort mit den hiesigen Pinguinforschern auf die Lauer. Haben die Tiere im Frack aber nur von gaaanz weit weg gesehen. Einige Kilometer weiter südlich, in Kakanui, parkten wir unseren Campervan dann direkt an den Klippen über dem Strand. Zum Dinner gab´s Corned Beef und Rotwein, und im Hauptabendprogramm lief „Surfen live“.
Nach unserem erstmaligen Wildcampen ging´s am Donnerstag, dem 4. März weiter nach Duniden. Auf der Fahrt schauten wir uns die Moeraki Boulders, aus der Urzeit stammende Steinformationen am Strand an. Dunedin war um einiges schöner als Christchurch, vor allem der niedliche Bahnhof und die Public Art Gallery haben´s uns besonders angetan. Am späten Nachmittag ging´s dann zum legendären St. Clair Beach zum Surfen. Der zu Mittag erstandene Variety Basket von KFC reichte auch noch für´s Abendessen, und zog die lüsternen Blicke so mancher älterer KFC-Fans auf sich.

Am Freitag ging unsere Reise weiter an die Südspitze von Neuseeland, nach Invercargill. Wir genossen die Aussicht vom Leuchtturm am Nugget Point, von wo aus es nur mehr 5000km bis zum Südpol sind (gäbe es eine Straße, fahren wir die locker in 3 Wochen!!) Anschließend fuhren wir zur Purpoise Bay, einer wunderschönen Bucht (Highlight!). Dort verbrachten wir die Nacht im romantischsten Campingplatz, den wir bis jetzt gesehen haben. Zuvor waren wir gemeinsam mit Robben im Wasser surfen, und am Abend sahen wir Gelbaugenpinguine (die seltenste Rasse der Welt), und diesmal aus 5 – 10m Nähe. Die niedlichen Tierchen posierten richtiggehend für die Kameras.

Vor der Abfahrt am nächsten Morgen pirschten wir uns nochmals an die Pinguine heran und diesmal hatten wir sie sogar für uns alleine. Man könnte ihnen stundenlang zusehen, wie sie tollpatschig von Stein zu Stein hüpfen und im Meer baden. Auf der anschließenden Weiterfahrt entlang der von Millionen von Schafen bevölkerten Wiesen gelangten wir schließlich in die Touristen- und Actionhochburg Queenstown.

Obwohl das Städtchen jahrein jahraus von unzähligen Touris belagert wird, ist es dennoch sehr charmant und toll am See gelegen, und erinnert etwas an einen Wintersportort im Sommer. Nachdem uns Bungeejumpen und Co nicht so reizt, fuhren wir mit der Skyline Gondel auf den Berg und dort weiter mit dem 2er-Sessellift zum Start der Sommerrodel-Seifenkisten-Gocartbahn, genannt Luge. Nach 5 rasanten, an Super-Mario-Cart erinnernden Abfahrten genossen wir den Ausblick auf Queenstown. Zurück am Campingplatz parkten uns am späten Nachmittag 2 Camper zu. Aus ihnen entstiegen die 7 IT-Zwerge aus Innsbruck. Wie das Leben so spielt, erkannten wir einen von ihnen wieder, da wir ihn bereits beim King of Dirt in Innsbruck über den Dirtpark flitzen gesehen hatten. (Ja Gigi, du bist gemeint!) Wir hatten sehr viel Spaß mit der IBK-Gang (Gigi, Dani, Martin, Hausi, Klausi, Fritzi & Michi) während wir alle auf unsere Wäsche warteten. Später eroberten wir das Nachtleben von Queenstown, das sich auch am Sonntag sehen lassen kann, und schlürften ein zwei Longisland Teapots. ;-)

Am nächsten Morgen waren wir dann, naja, sagen wir einmal nicht ganz so fit. Nach dem Frühstück ging´s für die Jungs zum Skydiven (Halleluja!) und für uns weiter an die Westküste zum Fox-Gletscher. Wir legten einige geniale Stops ein: Ein erfrischendes Bad im glasklaren Wanaka See, ein Wasserfall am Fluss und schließlich eine Surfsession für Michi in der Byron Bay, wo er komplett alleine im Wasser war. Man könnte meinen, dass das schon das Highlight war, doch während Michi am surfen war, toppte ich das ganze, indem ich unseren einzigen Autoschlüssel gekonnt & spurlos im Sand versenkte. Aufgrund der aufkommenden Flut versuchte ich in leichter Panik, Michi wild gestikulierend aus dem Wasser zu bekommen, was mir nach langen Minuten auch gelang. In goldgräberartiger Manier durchkämmten wir den Strand. Dank Michi´s goldgräberischen Qualitäten fand er den Schlüssel dann doch unter der Sandoberfläche. Nochmal Schwein gehabt!

Am Fuße des Fox Glaciers gingen wir zur Feier des Tages am Abend dann richtig fein Essen.
Tags darauf brachen wir dann zum Franz Josef Gletscher auf. Wir wissen noch immer nicht, warum er wirklich so heißt, vermuten aber stark, dass unser Franzl da seine Finger im Spiel hatte, und bedauern die Tatsache, dass der Fox-Gletscher nicht Sissi heißt. Für Hinweise aus der Bevölkerung wären wir in dieser Hinsicht sehr dankbar, da unsere Reiseführer keinerlei Aufschluss über die Namensherkunft geben. Wir marschierten durch ein breites Gerölltal direkt bis zum Fuß der Gletscherzunge, die eisblau in der Sonne glitzerte. Nah unserer Wanderung erholten wir uns dann in den Hot Pools von Franz Josef, welche mich bis zu 40 Grad heißem Gletscherwasser gefüllt sind. Herrlich! Diese entspannende Form von Erholung hatten wir nach den unzähligen Kilometern dringend nötig. Dann düsten wir weiter in den Nordwesten der Südinsel nach Westport. Nach dem ich nach einigen hundert Kilometern das Steuer übernommen hatte, mussten wir eine kurze Zwangspause am Straßenrand einlegen, denn die Kiwi-Polizei war mit meinem Überholmanöver (116km/h bei erlaubten 100) nicht ganz so glücklich. Nach einer kurzen, aber sehr netten Belehrung und einige NZ Dollars leichter, konnten wir unsere Reise fortsetzen.

Mittwoch, 10. März 2010: Kaum zu glauben, aber wahr: Wir haben bereits Halbzeit unserer Weltreise. Es kommt uns aber immer noch vor, als wären wir erst wenige Wochen unterwegs…
Sind jetzt in Nelson, von wo es weiter ins 60km entfernte Picton geht, wo wir bereits die Rückfahrt auf die Nordinsel gebucht haben.

Zwischenbilanz nach 2 Wochen Neuseeland:
__über 3500km gefahren (und noch kein Opossum überfahren!)
__Neuseeländischer Wein schmeckt hervorragend (natürlich nicht wenn wir fahren!)
__Speeding Tickets sind ähnlich teuer wie in Österreich (Ja, ich war´s!! Ich hab aber nur überholt!!! und war 16 km/h zu schnell, und schon waren wir 40 Euro los, aber der Polizist hat sich dennoch gefreut, dass wir Neuseeland bereisen.)
__die Landschaften (weil einfach so dermaßen unterschiedlich) sind atemberaubend.
__Traum-Surfspots die man für einen alleine hat
__jeweils ca. 50 Gelsenstiche, wobei anzufügen ist, dass Gelsen/Moskitos und Sandflies eindeutig zur Kategorie „Tiere, die die Welt nicht braucht“ gehören.

NZ ist nach Mexico und Hawaii bis jetzt absolut das Highlight unserer Reise (& sollten wir jemals heiraten, wird uns unsere Hochzeitsreise wieder hierherführen.) ;-)

Alles Liebe
Stella + Michi
 

5 comments:

  1. Kia ora!

    Sehr schöne grüne Insel und erst die Tierwelt! An Abenteuern fehlt es euch nicht!
    Sogar „Handarbeiten“ steht am Programm, zu sehen an euren hippen Kopfbedeckungen.
    Die Angehörigen von Fam. Baumgartner sind immer „schnittig“ unterwegs und die Kontrollorgane liegen leider – so wie bei uns auch - auf der Lauer.
    Der Winter hat uns wieder fest in der Hand, aber nicht mehr lange.
    Einen schönen Aufenthalt und
    Ka kite ano!

    H u M

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  2. hello chillenium & bella stella,

    wiedermal traumhafte fotos, zum neidisch werden.
    freu mi schon wieder auf kuhle parties mit eich.

    lg

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  3. hi,
    Māori: Kā Roimata o Hine Hukatere (Der Franz-Josef-Gletscher) Er wurde 1865 von dem deutschen Entdecker Julius von Haast nach Franz Josef I. von Österreich benannt.
    warum der julius das gemacht hat weiß wikipedia auch nicht.. normalerweiße war der franzl mit der sissi immer in kroatien auf urlaub..
    danke für eure berichte. traumhafte fotos und vor allem der text dazu - ein genuß zum lesen.
    lg Markus L

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  4. ihr zwei kleinen hobbits... schöner bericht und no schönere fotos...
    hab aber jetzt no nit alles gelesen (bisi stressig), deshalb werd i di nächsten tage immer bisal weiterlesen :) hab i mehr davon!!!
    vermiss euch!!! bussis

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  5. jo fulle geil widamoi!! das ihr do unten den innsbrucker treffts is jo a a wahnsinn, de Wöd is a dorf!!! unglaublich!!!

    und in Chillenium seine Surfboards schaun schau gscheid kuaz aus!!!!!

    I muas grod foi strebern, wei i hob am DO schau de letzte Prüfung und (hoffentlich) 4 Wochn drauf daun mei diplomobschlussprüfung!!! -> *hose voll*, heheee!!!!

    bis boid mbussi!

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