Saturday 20 March 2010

Weltreisebericht #6_Neuseeland

2. Teil Neuseeland, und wir starten diesmal direkt auf der Fähre von Picton nach Wellington. Uhrzeit: 6.25 – die Fähre legt ab. Was tun? Zum Schlafen zu munter, aber für die weitere Reiseplanung zu müde – also ab in´s Boardkino und von Sherlock Holmes berieseln lassen. Überraschenderweise war der Film ziemlich gut.
Wieder in unserem geliebten Wellington gönnten wir uns nach 2 Wochen dezent beengten Verhältnissen in unserem Campervan dann ein Queen-Zimmer im Worldwide Backpackers mitten in der Stadt. What a Luxus.




Nachdem Freitag war, eroberten wir am späten Vormittag dann die Innenstadt und anschließend ging´s ab ins Te Papa Museum. Super Ausstellungen, unter anderem nahmen auch am Highride teil, einer interaktiven „Fahrt“ wie auf einem Rollercoaster durch typische neuseeländische Freizeitaktivitäten. War extrem lustig und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Währenddessen fing es draußen wie aus Eimern zu schütten und zu stürmen an. Wir beide also gefangen im Museum. Da wir die gratis Ausstellungen bereits alle besucht hatte, genehmigten wir uns erst einmal einen Flat White im Museumscafé und schmiedeten einen Fluchtplan aus dem Museum. Kürzeste Route: Über die 4-spurige Straße ins gegenübergelegene Kino flitzen und Film schauen. Der 2. an diesem Tag. Gesagt – getan. Ab durch die Pfützen und rein ins Kino. Nachdem Alice 3D schon ausverkauft war, mussten wir uns zu Michi´s besonderer Freude Valentine´s Day anschauen. Herzschmerz ahoi. Mir hat er natürlich gefallen. Das schöne daran: Unser Plan ist aufgegangen, denn nach dem Kino hatte es zu regnen aufgehört und wir erreichten trocken unser Zimmer.
Am nächsten Morgen versuchten wir, den von mir ausgemachten Wochenendmarkt ausfindig zu machen, doch leider blieb unsere Suche zunächst erfolglos. Also ging´s wieder in die Stadt und wir durchstreiften unzählige Gallerien mit zum Teil sehr coolen Ausstellungen. Des weiteren fand im am Hafen gelegenen Park ein Sportfest für Kinder statt mit Bühne und einer Sublime-Cover-Band, die uns dazu animierte, gemütlich in der Wiese davor zuzuhören und das Treiben zu verfolgen. Und wie der Zufall so will, brauste ein Mädel auf Rollschuhen an uns vorbei, und drückte uns einen Flyer für den KittsMarket in die Hand. So kam ich doch noch zu meinem Marktbesuch. Der KittsMarket ist ein kleiner Kunst- und Designmarkt mit Essensständen uns Livemusik. Einfach genial. Nachdem wir bis zum frühen Nachmittag in der Stadt herumhirschten, drängte Michi darauf, surfen zu gehen. Also rein in unseren Van, und ab zum Strand. Direkt neben dem Flughafen im Süden von Wellington befindet sich der Surfspot Lyallbay. Zurück im Backpackers wurde erst einmal zu Abend gegessen und danach ging´s erneut ins Kino, da dort gerade das Filmfestival startete. Wir konnten noch Karten für den Eröffnungsfilm „The Boys“ ergattern, eine Dokumentation über die Sherman Brüder, die so ziemlich jeden Disney-Song aus unserer Kindheit, und auch jener unserer Eltern, geschrieben hatten. (Chitty Chitty Bang Bang, Mary Poppins, The Junglebook, Winnie the Pooh,…) Sehr empfehlenswert.

Nachdem wir nur mehr eine Woche vor uns hatten, und noch einige Orte unbedingt sehen wollten, verbrachten wir die meiste Zeit fahrend auf der Straße. Die langen Fahrten waren zwar sehr anstrengen, aber aufgrund unseres reichen CD-Sortiments und der vorbeiziehenden Landschaft dennoch total schön.
Am 14. März fuhren wir dann weiter von Wellington Richtung Napier an der Ostküste der Nordinsel. Am späten Nachmittag hielten wir in Waimarama an, um zu surfen und danach in der Abendsonne zu jausnen. Schließlich fuhren wir an diesem Tag noch weiter bis nach Mahia, wo wir direkt am Strand stehen blieben und übernachteten. Als Schlummertrunk gab´s 2 Flaschen hervorragenden Wein. ZzzzZzzzz. Mann haben wir gepennt.

Tags darauf ging es weiter nach Gisbourne, auch bekannt unter dem Namen Gizzy. Da wir am Vorabend keine Gelegenheit zum Duschen hatten, legten wir in Morere ein kleines Päuschen ein, um uns in den dortigen Hot Springs zu suhlen. In Gisbourne angekommen, fielen wir hungrig bei Captain Morgans ein, da der Lonely Planet die besten Burger Gisbournes versprach. Denkste. Sie waren absolut nichts Besonderes. Es geht doch nichts über einen Fergberger. Michi´s Surfsession am Strand direkt vorm Campingplatz war aufgrund der Weiißwasserwalzen und er enormen Strömung nicht sehr ergiebig. Also machten wir uns mit den Skateboards auf, um Gizzy zu erkunden. Nach 17:00 sperrt in Neuseeland so ziemlich jeder Laden zu, und demnach war die Innenstadt belebt wie ein Friedhof. Beim Asiaten gab´s eine Monsterportion Nudeln und ich erstand original neuseeländische Schafwolle im Handarbeitsladen. ;-) Dort bestätigte sich wieder einmal die Offenheit/Redseligkeit mancher Kiwis, da die ältere Besitzerin des Ladens uns einen nicht ganz so kurzen Schwank aus ihrem Wochenende erzählte. Wenn wir das ganze dann nicht höflich abgebrochen hätten, wären wir wohl immer noch in Gisbourne. Aber die Zeit drängte uns weiter.


Am 16. März war Action angesagt. Es ging ins 30km entfernte Rere zum Rocksliden. Zur Erklärung: Rocksliding ist eine 60m lange, natürliche, schräg abfallende Steinplatte im Fluss, die man mittels Boogieboard, Luftmatratze oder ähnlicher Ausrüstung hinunterfetzen kann. Was für ein Spasssss! Man muss aber dazusagen, dass es nicht ganz so ungefährlich ist. Wir hatten Gott sei Dank als Schutzhaut unsere Neos an. Nach mehreren adrenalinreichen Abfahrten fuhren wir über die Alm-Schotterstraße gegen Nordwesten nach Rotorua. Rotorua kann man als das Queenstown der Nordinsel bezeichnen. Dort werden sämtliche Freizeitaktivitäten, wie Rafting, Bungeejumpen, Jetboatfahren und unter anderem Zorbing angeboten. Und genau wegen dem Zorbing sind wir dort hin. Für diejenigen, die noch nie etwas von Zorbing gehört haben: Man rollt in einer riesigen, durchsichtigen Plastikkugel, die aussieht wie ein monströser Golfball, einen Steilhang mit eingebauten Kurven hinunter. Im Inneren der Kugel liegt man in einer Wasserpfütze, und kennt sich nach mehreren Umdrehungen nicht mehr aus, wo oben, unten, vorne und hinten ist. Macht irrsinnig Spaß. Nachdem wir uns wieder eingependelt hatten, ging die Fahrt weiter nach Raglan an der Westküste. Dort übernachteten wir im Solscape, einem Eco-Surf-Camp, das alte Eisenbahnwaggons zu Zimmern umgebaut hat.
Nächster Morgen: Surfen in Raglan. Und zwar an dem Strand, wo der Surffilmklassiker „The Endless Summer“ gedreht wurde. Anschließend ging´s weiter in das 48km von Auckland entfernte Piha. Die Straße dorthin war extrem schmal und kurvig, die Wellen waren ziemlich mies, und auch der am Strand gelegene Campingplatz hatte wenig zu bieten. Dennoch ließen wir uns nicht unterkriegen, und packten unseren A4-Zettel großen Instant-Griller aus. Zum Abendessen gab´s: Käsewürstel, Mais, und selbstgemachte Guacamole. Die übrige, mit Alufolie verpackten Guacamole-Schüssel stellten wir über Nacht unter den Camper, was zur Folge hatte, dass am nächsten Morgen eine Armada von Enten, die auf dem Campingplatz ihr Unwesen trieben, mit grünen Schnäbeln herumwatschelten, und von unserer Guacamole nichts mehr zu sehen war.


Am Donnerstag, dem 18. März ging es zu unserem letzten Stop nach Auckland. Den Camper parkten wir nahe der Innenstadt auf einem Tagesparkplatz um 3,50€. Wir marschierten in die Stadt und schlenderten die Queen Street hinauf, auf der Suche nach einem Boardbag für unsere Surfboards. Während wir so durch Auckland schlenderten, fiel uns auf, dass es wieder mal dringend Zeit für einen Frisörbesuch war. Wir mussten auch nicht lange suchen, und schon saßen wir kaffeeschlürfend in den gemütlichen Frisörstühlen eines koreanischen Salons. In weiser Voraussicht ließ sich Michi um 7,50€ die Haare ziemlich kurz schneiden und meine wurden dunkelbraun getönt und nachgeschnitten. Ziemlich awesome!
Aufgrund der Tatsache, dass wir von unserem Neuseeland-Drive-Thru schon ziemlich ausgelaugt waren, hielten sich die Aktivitäten in Auckland in Grenzen. Unser Highlight und Abschlussevent war dann aber am Freitagabend das Rugbyspiel der Auckland-Blues gegen die Brumbies aus Australien im Eden-Park-Stadium. Obwohl wir eigentlich keinen Plan von Rugby haben, war das Spiel, als auch das Vorspiel der RoyalNewZealandNavy, die den berühmten Haka-Kriegstanz vor Anpfiff aufführten, sehr mitreißend. Dass die Kiwis Rugby lieben, merkte man nicht nur an den zahlreichen Besuchern, sondern auch an der Show, die rund um das Spiel geboten wurde.



Fazit Neuseeland die zweite:
__in 26 Tagen fast 5200 km auf unseren Backpacker Campervan hinaufgefahren
__der Fergburger in Queenstown verdient das Prädikat „bester Burger der Welt“ (und Michi hält mir immer noch vor, dass er nur einen halben bekommen hat und ihn mit mir teilen musste!)
__die Kiwis (Neuseeländer) sind zum größten Teil total offen, hilfsbereit und sprühen nur so vor Energie
__Rugby ist auch ohne jegliche Vorkenntnisse ein Mordsspaß. Es ist einfach herrlich zuzusehen, wenn sich ein Rudel von Männern auf den Ball stürzt, und man vor lauter „Menschenhaufen“ den Ball kaum mehr sieht.
__so ein Roadtrip durch Neuseeland ist ganz schön anstrengend, da man eigentlich fast alles, was Neuseeland so bietet, auch sehen möchte.
Morgen, am 21. März 2010 geht unser Flieger nach Fiji und wir freuen uns schon riesig auf Urlaub vom Urlaub.

1000Bussis
Stella + Michi


1 comment:

  1. aaalter schweede!! volle geil, leute . mich frisst der neid. gute reise nach fiji,lg,pauli

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