Monday 8 February 2010

Weltreisebericht #3 Hawaii

Aloha!
Nachdem wir am 24. Jänner über San Francisco flogen, wo wir standesgemäß gleich beim Burger King am Flughafen einfielen (es lebe Amerika!), ging es weiter nach Honolulu auf Oahu. Mit dem Airport-Shuttle fuhren wir direkt ins Aqua Waikiki Marina Hotel, wo wir die erste Nacht bereits gebucht hatten. Am selben Abend noch eroberten wir zu Fuß Waikiki und kamen uns vor wie in einer Filmkulisse: bunt, kitschig, haufenweise Japaner aber ziemlich genial. Danach fielen wir sehr erschöpft in das weichste und kuscheligste Kingsize-Bett seit Anbeginn der Reise. zZzzZzzz…


Am nächsten Tag zogen wir ins Waikiki Beachside Hostel um, wo wir erst einmal mit zwei alten Koreanern (Li & seine Frau, die kein Wort englisch spricht) unseren Semiprivate Room teilten. Als wir die Tür öffneten, schlug uns eine grauenhafte Fisch-Brise entgegen. Diese Asiaten. Glücklicherweise waren die zwei am nächsten Tag weg und auch der Fischmarktgeruch wich langsam. Am ersten Tag im Hostel waren wir auch gleich in Waikiki surfen – die genialsten und smoothesten Wellen aller Zeiten und chilligstes Longboarden. Am Abend haben wir dann das allabendliche Hostel-Barbeque um 4$ (4 Bugs) genossen (würg speib – da hat jeder McDonalds bessere Cheeseburger und auch Salate – Macaroni-MayonnaiseALARM!) Der Abend hat sich dennoch gelohnt, da wir bei einem gemütlichen Bierchen Willfie alias Willfried aus Waxenberg (Mühlviertel), seineszeichens ein 60jähriger Weltreisender, der im Pöstlingbergschlössel arbeitet, kennengelernt haben. Willfie stellte uns gleich noch seinen Mitbewohnern Bob und David vor. Die zwei Jungs kommen aus Hull (GB) und die beiden haben ebenfalls eine ähnliche Weltreiseroute wie die unsere hinter sich, nur umgekehrt. Demnach schwärmten sie den ganzen Abend von Fiji und Neuseeland und haben uns viele gute Tips gegeben. Damit die Party nicht abflaute, hat uns Willfie dann alle auf einen Sour Apple in ihrem 8-er Zimmer incl. Stockbetten eingeladen – ich kam mir vor wie im Schikurs. Haben dann noch die restlichen Zimmerbewohner Nick aus NYC und Manoooolo (eigentlich heißt er Manuel) aus Italien kennengelernt – der Abend verlief noch sehr sehr lustig und sollte nicht der letzte im Zimmer A-201 sein (praktischerweise waren wir in A-202, also gleich nebenan).
 
Am nächsten Morgen sind wir bald aufgestanden um zu surfen. Das frühe Aufstehen hätten wir uns an dem Tag sparen können, denn das Meer war zu aufgewühlt. Da der Tag an sich nicht besonders schön war, gings zum Shopping. Nachdem wir uns mit einem Puka-Dog gestärkt hatten (echt leckerer Hotdog mit Mangosauce & Hawaiian Senf) haben wir das riesige Ala Moana Center geentert und jede Menge schöne Sachen erbeutet, unter anderem zwei Globe Fish-Skateboards, da gerade auf Hawaii die Bedingungen, um mit irgendetwas auf Rollen oder Rädern herumzucruisen, perfekt sind.
Am nächsten Tag, es war der 27. Jänner, testen wir natürlich sofort unsere Skateboards und fuhren Richtung Osten zum Strand am Fuße des Diamond Heads. Dort entdeckten wir eine wunderschöne Bucht mit glasklarem Wasser und einem tollen Riff. Anschließend ging´s wieder zurück ins Hostel (skatend und rodelnd *g*), dann zum surfen, und wieder zurück im Hostel bestellten wir uns zum Movie-Abend eine Pizza, und lernten Johnny (38, aus Vancouver) kennen, der von Beruf Animator für Cartoons ist, wie z.B. „Curious George“ und „Sponge Bob“ und seinen Job absolut liebt – sehr beneidenswert! Er tätigte unter anderem den Ausspruch: „Ich kann in kurzen Hosen zur Arbeit gehen, und manchmal trag ich gar keine Hosen bei der Arbeit (zu Hause) – und das Schlimmste was passieren kann: Das ein Kind einmal nicht lacht!“
Wieder einmal haben wir am darauffolgenden Morgen lecker Frühstück aufgekocht um uns für die Wanderung auf den Diamond Head Krater zu stärken. Der Ausblick von dort war atemberaubend! Einerseits die umliegende Landschaft, gepaart mit Hochhausschluchten und das kristallklare Meer, in dem man unzählige Riffe sehen konnte. Um 16:00 ging´s wie gehabt zum Surfen. Mittlerweile haben wir das Longboarden schon so perfektioniert, dass wir Hand in Hand eine Welle reiten können. ;-) Nach chinesischem Fertigessen schauten wir wieder im A-201 vorbei, wo die Party schon in vollem Gange war. Wir schafften es dann sogar noch in den Red Lion Club, wo am Donnerstag die 1$-Nacht ist. Puuuhhh….

Am nächsten Tag war erstmal ausschlafen angesagt und am Abend wieder Waikiki-Shopping, dass die Kreditkarte glühte. Als krönenden Abschluss schlemmten wir im hiesigen Foodcourt Sushi. Man gönnt sich ja sonst nichts!
Wir schreiben Samstag, den 30. Jänner 2010. Mit dem Bus fuhren wir zum historischen USS Arizona Memorial in Pearl Harbor. Am Weg dorthin lernten wir Julia aus Deutschland kennen. Die Filmvorführung über den Angriff der Japaner auf Pearl Harbor und die anschließende Bootsfahrt zum Wrack der USS Arizona und dem darüber erbauten Memorial waren sehr beeindruckend.

Zurück im Hostel war erst mal „richtig“ Wäsche waschen angesagt. Anschließend bekamen wir von der Premiere der letzten Staffel der Fernsehserie „Lost“, die direkt in Waikiki am Strand stattfand, mit rotem Teppich und campierenden Fans, noch die letzten Minuten mit. Den Abend ließen wir wieder mal im Nachbarzimmer ausklingen. Mittlerweile waren auch Alok aus NYC und Justin aus Chicago ins Partyzimmer eingezogen. Letzterer packte schließlich seine Gitarre aus, was der Beginn einer sehr musikalischen Jam-Session war und als dann noch die Mundharmonika in Spiel kam, gab es kein Halten mehr. Mit tosendem Applaus wurden wir von Davis, einem Hostel-Manager gebeten, die Party doch in einen Nachtclub zu verlegen. *g*
Nach diesem anstrengenden Gesangs-Abend mussten wir uns natürlich entsprechend erholen. 2 Stunden am Strand herumliegen standen am Programm, was jedoch ziemlich langweilig war. Daraufhin beschlossen wir, unsere nicht-surfenden Band-Mitglieder Bob und David zum Surfen zu motivieren, was nach längerem Hin und Her dann auch geklappt hat. Die beiden machten gemeinsam mit uns ihre ersten Surf-Erfahrungen und haben sich nicht mal so blöd angestellt. Danach gab`s im Rainbow Drive Inn Abendessen: Loco Moco und Chilly Dog Plate – Kantinenessen von einem ehemaligen Militär-Koch und vieeel zu viel. An diesem Sonntagabend war Karaoke im Hostel angesetzt, und nachdem wir am Vorabend schon gut geprobt hatten, konnten wir uns das natürlich nicht entgehen lassen. Da es aber gegen 22:30 schon wieder vorbei war und wir so viel Spaß hatten, zeigte uns James, der Animateur vom Hostel, dann noch eine richtige Karaoke-Bar, in der Bob, David, Manolo und wir noch richtig abgingen. Der Besitzer der Bar hat sich so über unseren Besuch gefreut, dass er sich nach der Sperrstunde noch persönlich bei uns verabschiedet hat.
Nächster Tag: Die Reise geht weiter mit dem öffentlichen Bus (TheBus um 2,25$) zur North Shore. Unterkunft bezogen wir dann im Brown House im Backpackers Inn. Das Brown House ist ein geniales zweistöckiges Surf/Holzhaus, von dem wir den 2. Stock so gut wie allein für uns hatten. Netterweise war Foodland, der riesige Supermarkt, 5min zu Fuß entfernt, wo wir uns gleich für einige Tage mit Essen eindeckten. Den Abend verbrachten wir mit Kartenspielen und Tortillachips auf der Terrasse.

Am ersten richtigen Tag an der North Shore fuhren wir nach einem ausgiebigen Frühstück gemeinsam mit Greg (ca. 50, ursprünglich aus Florida) zu mehreren Surfspots und landeten schließlich in Haleiwa beim Ali´Beach Park.

Mit dabei waren auch noch Carl & Lotta aus Schweden. Nachdem wir die Wellen längere Zeit beobachtet hatten, paddelten wir ins Lineup und es dauerte keine 5 min, als plötzlich wie aus dem Nichts ein Set von 4 Meter-Wellen auf uns zukam. Die erste brach dann auch genau auf mich drauf. Hilfe! Michi konnte noch durchtauchen aber ich wollte nur mehr raus aus der Impactzone. Da kam auch schon die nächste und danach paddelte ich was das Zeut hielt gegen die starke Strömung und schaffte es dank Michi´s Hilfe dann auch endlich wieder an den Strand. Dort musste ich mich erst mal von diesem Schreck erholen. Als ich wieder halbwegs fit war, paddelte Michi auf´s neue raus, und erwischte drei dieser Riesen (8-10ft) Wellen. Immerhin meinte der Lifeguard dann zu uns: „You did a great job out there!“ Ha! Ich surfte weiter drinnen dann wieder die lieben kleinen Wellen. Vieeeel besser. Auf diesen auspowernden Surftag folgten am Abend dann Spaghetti und intensives Büseln. Tag´s darauf regnete es und auch das Meer war extrem aufgewühlt, sodass wir kurzerhand beschlossen, mit dem Bus nach Haleiwa zu fahren, um die „Stadt“ und deren Shops zu erkunden. Mittags genehmigten wir uns im legendären „Grass Skirt Grill“ zwei hervorragende Riesen-Burger. Als Nachspeise probierten wir dann das in Hawaii beliebte Shaved Ice. Wow, Diabetes lässt grüßen. Was für eine farbenfrohe Zucker/Eis-Pampe. Nachdem Michi´s Dad via Skype schon festgestellt hatte, dass Michi mal wieder dringend einen Haarschnitt bräuchte, wurde die Terrasse umgehend in Stella´s Schnipsel-Salon umgewandelt. Nach ca. einer Stunde war das Ergebnis dann sehr passabel.

Am nächsten Morgen lernten wir unseren Mitbewohner Jean kennen, der aus Brasilien kommt und eigentlich hier den ganzen Winter über als Driver im Hostel arbeitet. Nach dem Frühstück ging´s mit unseren ausgeliehenen Old-School-Rost-Drahteseln (BMX) ins Waimea Valley, wo wir uns den Nationalpark und den dazugehörigen Wasserfall genehmigten. Für 13$ Eintritt war´s dann doch nicht so berauschend. Danach radelten wir Richtung Norden zur legendären Pipeline, wo Tage zuvor noch der Volcom-Pipline-Pro Contest stattfand, den wir leider genau um einen Tag versäumt haben, dafür aber online geschaut haben. Weiter ging´s dann noch zum Sunset Beach, ein ebenfalls sehr bekannter Strandabschnitt an der North Shore, und dann wieder retour ins Hostel, wo wir den weiteren Verlauf unserer Reise buchten, nämlich einen Flug nach Kauai incl. Mietwagen ab 8. Februar für 9 Tage. Abends gab´s eine lange Partie Shit-Head (das tolle Kartenspiel) und Toast Hawaii auf Hawaii ;-)

Am Freitag war das Wetter endlich wieder besser, sodass wir auch wieder surfen konnten. Wir marschierten zu Fuß mit den Boards zum nahegelegenen Waimea Beach Park, wo aber ein heftiger Shorebreak war, also probierten wir, auf den Tip von Greg hin, via Hitchhiking (Autostoppen) nach Haleiwa zu kommen – und siehe da: Nach 5min blieb auch schon der erste Pickup stehen, und lud uns incl. Boards auf die Ladefläche und ab ging´s zum Puena Point nach Haleiwa. Das Surfen dort war aufgrund der Tatsache, dass im Wasser rund um uns jede Menge große Schildkröten zu sehen waren, extrem faszinierend. Und auch, dass die Turtles die Surfer überhaupt nicht scheuten, sodass man teilweise einen halben Meter neben einer Schildkröte im Wasser dümpelte, während man auf eine Welle wartete. Zurück ging´s dann ebenfalls wieder per Hitchhiking. Wir warteten wieder nur 5min, bis uns Kali, ein einheimischer Bigwave-Prosurfer mitnahm. Diesmal durften wir auch vorne sitzen und so kamen wir auch sofort ins Gespräch. Er erzählte uns, dass er gerade aus Kalifornien zurückgekommen war, wo er in einem Film „mitspielte“, oder besser gesagt mitsurfte, der nächsten Monat rauskommen soll. Titel: One day in the life of a bigwavesurfer. Auf unsere Frage hin, warum das mit dem Autostoppen so gut funktioniert, meinte er, dass die Gemeinschaft unter den Surfern an der North Shore ziemlich gut ist und dass er Leute eher mitnimmt, wenn sie ein Board dabei haben, als welche ohne. Nicht schlecht!

Das Wochenende verlief dann ähnlich weiter: Tolles Wetter, Surfen am Puena Point mit den Schildkröten und natürlich Autostoppen. Wir mussten nie länger als 15min warten – im Vergleich dazu wartete man auf den öffentlichen Bus teilweise bis zu einer Dreiviertelstunde, wenn er überhaupt planmäßig kommt. (Und jaaaaaa, wir wissen schon, wir sind bei fremden Leuten ins Auto eingestiegen. Aber: Sie haben uns keine Zuckerl angeboten ;-)!!)
Ach ja, übrigens: Wir haben einen neuen Mitbewohner dazubekommen: Garfield. Eines Tages stand er mit seinen riesigen Kulleraugen vor der Tür und wurde gleich in die WG aufgenommen.

Mittlerweile haben wir auch die 3. Staffel „How I met your mother“, die wir mitgebracht haben, durch. Wir brauchen dringend Nachschub!
Am Sonntagnachmittag erlebten wir vorm Fernseher dann den legen - - - wartet - - - dären SUPERBOWL live mit. Go Saints!
Das war´s soweit von uns aus Oahu, für uns geht die Reise morgen Früh weiter nach Kauai.
Bis dahin hoffen wir auf jede Menge Meldungen!
Mahalo,
Stella + Michi
 

4 comments:

  1. yeeeah!!! ihr zwei drifter!!!
    wir warn de letzten tage snowboardn in kaprun. mal endlich bisl ferien machen. geht eh glei in zwei wochen mit der nächsten klausur weiter.
    vermissen tua ma euch scho ziemlich oag und mia san froh dass eich voiiigas guad geht :)
    immer brav weiter fotos schicken und berichte schreiben. bussis roli

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  2. Geilo scheilo!! mahe i beneid eich!!

    i bin fleißig am Diplomoabeit schreibn, zach iss, oba a end schaut sche laungsaum aussa (@Gilli: oba vor meim 28ten werd i ned fertig, grml ;) ) dafia sats daun schau wida do waun i mei sponsionsfeier moch, hehe is jo a wos ;)!

    bis boid, gfrei mi schau wida am nexten Bericht!!

    Mbussi!

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  3. Aloha auinalā!

    Ihr habt ja schon wirklich viel erlebt und interessante Leute kennengelernt. Sogar einen Mühlviertler aus Waxenberg, der Heimat von Mutti. Was mir abgeht, ist ein Foto mit einem Blumenkranz um den Hals. Die Bilder vom he'e nalu sind super. Euer neuer Mitbewohner schaut ja süß aus. Der Bericht ist wie immer super interessant und lebendig verfasst. Kompliment an die Authorin.
    Ich wünsche euch weiterhin eine Ka Huaka'i Maika'i!

    LG
    Hilde

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  4. aloha ohe,:-)
    ich bin zwar nur ein weit entfernten bekannter von michael, aber ich hab mir gedacht, einen kommentar darf ich trotzdem schreiben..
    ich verfolge jetzt schon länger eure reiseberichte... und jedes mal sitze ich mit einem großen :-))))) vorm pc... danke gleich mal dafür, eure eindrücke von dieser welt bringen jedesmal freude in den trüben alltag in meinem tristen büro.. ok so schlimm is bei uns auch wieder nicht - aber ich wär lieber dort wo ihr seid..
    beneidenswert, was ihr in wenigen monaten erlebt. das erleben andere im ganzen leben nicht.. ich glaub ich gehör auch dazu.. :-( ok, so arg is auch wieder nicht..
    PS: toast hawai auf hawai is cool.. die steigerungsstufe wäre: toast hawai im hawaihemd oder kokosnuß-bikini auf hawai... :-)
    lg markus luftensteiner

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