Um den langen Wintermonaten zu entfliehen ging’s für Pazi und mich über Weihnachten und Silvester ab nach Fuerteventura. In den Letzten Jahren ist es zu einer kleinen Stadtrandsurfer Tradition geworden, zur Weihnachtszeit in Fuerte zuflucht zu suchen. Los ging’s am 24.12. so gegen Mitternacht, bevor es jedoch zum Münchner Flughafen ging, mussten wir noch unsern Reini in die Weihnachts-Kapu chauffieren. Ebenfalls eine lang gepflegte Tradition.
In Fuerteventura angekommen hatte es traumhafte 22 Grad und wenige Minuten später zeigte unser Mietautothermometer saubere 27 Grad an. Nach einem kurzen Abstecher in unser Hotel nach Corralejo, wollten wir so schnell wie möglich ins Wasser. Also fuhren wir den Northtrack entlang und gelangten schließlich zum Spot La Hennerosa. Der etwas ruppige Einstieg erforderte etwas Geduld um nicht vom Shore-break wieder zurück auf die Felsen geworfen zu werden. Anschließend hatten wir ganz schön mit der Strömung zu kämpfen, aber schließlich konnten wir unsere ersten Wellen surfen. Naja “surfen“, wir waren ziemlich übernachtig und die extrem Current machte uns ganz schön zu schaffen, aber immerhin, wir wurden nass und ein zwei gute Wellen hatten wir dann doch!
Abends
gingen wir fein Essen, in eines meiner Lieblings- Restaurants dem Cafe
Antiguo del Puerto am Hafen von Corralejo, und anschließend ging’s ins
KIWI. Zu Später Stunde landeten wir in Dr. Drink’s Cocktailbar, was den
Verlauf unseres Trips entscheidend beeinflussen sollte. Dort lernten wir
nämlich die italienischen Besitzer Silvio und seine Freundin Siti
kennen. Nach einigen Drinks und Pazi’s unverkennlicher Art wurden die
Stimmung ganz schön ausgelassen und weitere Details möchte und kann ich
(wir) an dieser Stelle nicht mehr wieder geben.
Am darauffolgenden Tag ging’s dann für uns etwas später als geplant zum Surfen, wir machten eine kleine Inselrundfahrt um uns über die vorherrschenden Bedingungen einen Überblich zu verschaffen und landeten schließlich im Süden, in Morro Jable wo wir in der nähe des Leuchtturmes einen ausgezeichneten Beach-break fanden. Die Wellen waren hüft- bis schulterhoch und liefen sowohl links als auch rechts. Wir legten eine traumhafte Abendsession hin, mit einem unglaublichen Farbenspiel des Sonnenuntergangs. Die Heimfahrt sollte sich dann jedoch um einige Stunden verzögern, da wir den Autoschlüssel doch nicht so wasserfest im Neo verstaut hatten, als wir dachten. Wir hatten natürlich auch kein Handy mit und heiße 10 Euro. Die gute alte Telefonzelle machte es dann dennoch möglich unsere Autovermietung zu kontaktieren die uns dann, nach 2 Stunden Wartezeit ein Ersatzauto lieferte. Adios unserem Citroen C3, hola Fiat Panda in wunderschönem creme-gelb…
Um uns von den Strapazen zu erholen ließen wir uns von Silvio ein paar ausgezeichnete Cocktails mixen. Mit den Beiden Italienern verstanden wir uns wirklich sehr gut, was zu Folge hatte, dass wir jeden Abend bei Dr. Drink verbrachten, zuvor gingen wir meist gemeinsam essen und einmal wurden wir von den beiden sogar zuhause bekocht! Silvio stellt uns auch einen seiner Freunde vor, der zu Besuch bei ihnen war. Nicola alias Adriano Celentano oder Nicola(s) Cage seines Zeichen aus Turino sollte uns auch in den darauffolgenden Tagen auf unseren Surftips begleiten. Zumindest auf seinem Longboard liegend… :-D
Surfspots:
La Hennerosa
Zu
erreichen ist der Spot über den Northtrack in Corralejo, entlang dieser
Schotterpiste liegen einige der Surfspots in Fuertes Norden. Sobald man
am E-Werk vorbei kommt heißt es Augen offen halten, denn kurz darauf
findet ihr die Welle. Sie ist eine Linke Welle und bricht über dem für
Fuerteventura typischen Lava-reef. Die optimale Swell- und Windrichtung
ist Nordwest. Ab einem Swell von 1m funktioniert der Spot und sollte
aufgrund des seichten Wassers eher bei High Tide gesurft werden. Es
empfiehlt sich von Rechts ins weiter Links gelegen Line-up zupaddeln,
was aufgrund der starken Strömung ganz schön anstrengend sein kann.
Leuchtturm Morro Jabl
Direkt
vorm Leuchtturm in Morro Jable gibt es einen bei entsprechenden
Bedingungen hervorragenden Beach-break, der sowohl links als auch rechts
läuft und sogar barreln kann. Keine Ahnung wie der Spot wirklich heißt
aber wir hatten extrem gute Wellen und wie gesagt sogar kleine “Barrels“
(klein aber fein!). Der Optimale Swell kommt aus südlicher bzw.
westlicher Richtung und der Wind aus Norden bzw. Osten.
Morro
Fährt
man von Corralejo Richtung Süden findet man wenige Minuten nach den Riu
Hotels die Bucht Morro. Parken kann man direkt auf dem kleinen Plateau.
Morro ist ein Beach-break mit einigen Steinen und funktioniert am
Besten ab einem Swell von 1m aus südwestlicher Richtung bzw. West-Wind.
Die Welle ist eigentlich ziemlich fein aber meist sehr voll.
Coffete
Den
Strand von Coffete erreicht man über eine Schotterpiste, welche in der
Nähe des Hafens von Morro Jable beginnt. Die Fahrt von Morro Jable aus
dauert in etwa 45 Minuten und ist sehr gut beschildert. Der
kilometerlange Strand bietet einige Möglichkeiten, grundsätzlich ist es
ein Beach-break der sowohl links als auch rechts und ab einem Swell
<1m läuft. Die Besten Bedingungen findet man bei Südostwind und
wenn der Swell aus Nordwesten kommt. Jedoch bei reinem Westen-swell und
Offshore-wind neigt Coffete zum Close-out. Die Atmosphäre ist sagenhaft,
sowohl im Wasser als auch am Strand sind nur wenige Leute und man kann
die Einsamkeit genießen.
Nachtrag: nachdem fuerte ventura eine sehr windige insel ist, kann man davon ausgehen, dass bei onshore wind, meist die wellen zerstört werden. also immer auf die andere seite der insel.
ReplyDeleteswell gibt’s dort immer!