26. April 2010: Wir erwachten im 6. Stock des Citrus Hotels mit direktem Blick auf die Petronas Towers und genossen anschließend das riesige, sehr indisch anmutende Frühstücksbuffet. Danach ging es mit dem Mono Rail Train nach Imbi, einem südlich gelegenen Stadtteil, der unzählige Shoppingcenter beherbergt, unter anderem eines mit einem Indoor-Vergnügungspark. Für 10 Euro konnte man sämtliche Fahrgeschäfte benutzen. Wir starteten gleich mal mit der Achterbahn. Obwohl die Fahrt nicht all zu lange gedauert hatte, war es dennoch ein adrenalinreicher Start in den Tag. Nach diesem actionreichen Vormittag durchstreiften wir dann das Stadtviertel (und noch 5 weitere Shoppincenters), bevor wir wieder zurück ins Hotel fuhren. Wir sind mittlerweile der Annahme, dass es in Kuala Lumpur mehr Shoppingcenters gibt als Sehenswürdigkeiten.
Am nächsten Tag sind wir extra früh aufgestanden, um die Petronas Towers zu besichtigen, da wir in unserem Reiseführer gelesen hatten, dass man von der Skybridge im 40. Stock, welche die beiden Türme miteinander verbindet, einen tollen Blick über die Stadt haben soll. Weiters haben wir gelesen, dass man eben früh dort sein soll, da nur eine bestimmte Anzahl von Tickets vergeben wird, um nach oben zu kommen. Bei den Twin Towers um 8.00 angelangt waren wir von der Architektur der riesigen Bauwerke schon mal ziemlich beeindruckt. Leider hatten 80% der Touristen die gleiche Idee wie wir, weshalb sich bereits eine riesige Warte-Sitz-Schlange vor den noch nicht einmal geöffneten Ticketschaltern gebildet hatte. Nach kurzem Überlegen beschlossen wir, uns nicht von der Warteschlange fressen zu lassen, und fuhren kurzerhand zum Central Market nach Chinatown. Beim Central Market angekommen, mussten wir feststellen, dass dieser erst um 10.00 aufsperrt. Also vertrieben wir uns die Zeit mit der Suche nach einem Internetcafé in Chinatown. Anschließend gingen wir dann durch den Central Market, den man sich bei einem Besuch in Kuala Lumpur getrost sparen kann, obwohl er in jedem Reiseführer angepriesen wird. Wir erstanden eine Packung Toblerone und begaben uns auf die Suche nach dem richtigen Kuala Lumpur. Wir fuhren zurück in das Stadtviertel Chow Kit, in dem auch unser Hotel lag, zum Bazaar Baru. Netterweise hatten wir am Vortag von einem Taxifahrer erfahren, dass dies ein verruchtes Viertel ist. Der war wohl noch nie in der Linzer Altstadt oder ich Wien am Gürtel unterwegs. Es war alles andere als schlimm oder verrucht. Endlich hatten wir einen authentischen Markt entdeckt, wo es richtig zur Sache ging. Die Obstverkäufer überschrien sich gegenseitig mit den besten Angeboten, tief im Inneren des Marktes befand sich die Fleisch- und Fischabteilung (ziemlich blutig) und überhaupt war der Markt so verwinkelt und riesig, dass man einfach alles dort erstehen konnte. Kleiner Tip: Nicht unbedingt mit Flipflops auf den lebendigen Markt gehen, denn alles was an Überresten doch nicht verwendet wird, landet einfach am Boden und wird dort dann mit Wasser weggespült. Mhhhh…. Ansonsten hatten wir dort ziemlich viel Spaß, vor allem mit den Leuten, die wir fotografierten, und kauften nach vielen Kostproben leckeres exotisches Obst.
Am Tag darauf ging am Abend auch schon wieder unser Flug zurück nach Bali, doch vorher bildete ich mir ein, noch unbedingt ins Mid Valley Shoppingcenter zu müssen. Zwar unter Protest, aber dank meiner Überredungskünste und einem Killer-Augenaufschlag saßen wir dann auch gleich darauf im Zug Richtung Mid Valley. Vor lauter Aufregung verpassten wir in KL Central umzusteigen, und stellten weiters fest, dass wir bereits von Beginn an im falschen Zug saßen. Also ging´s nach 20min Warten dann wieder ein Stück zurück um endlich den richtigen Zug zu erwischen. Das Mid Valley Shoppingcenter wird als das größte in Kuala Lumpur angepriesen, ist aber nicht wesentlich besser als die anderen. Nachdem ich Michi durchgeschleift hatte, fuhren wir, diesmal ohne Zwischenfälle, ins Hotel zurück und von dort dann weiter zum Flughafen. Am Flughafen angekommen wunderten wir uns, da nirgends unser Flug angezeigt wurde. Am AirAsia Schalter erfuhren wir dann, dass alle AirAsie Flüge überhaupt vom LCCT, dem Low Cost Cargo Terminal starteten. Wir mussten also den Bus nehmen, um dorthin zu gelangen. Am Busterminal angekommen erwartete uns die nächste Überraschung, da der Bus, der uns zum LCCT bringen sollte, einen Getriebeschaden oder so hatte. Zu Beginn wollte uns keiner so recht sagen, was los war, doch nach einer weiteren halben Stunde saßen wir dann endlich in einem funktionstüchtigen Bus und erwischten ohne weitere Zwischenfälle unseren Flug.
29. April 2010: Wieder zurück auf Bali stand der erste Tag ganz im Zeichen von SRSF. Während unserer Reise hatten wir viele neue Ideen gesammelt, die es umzusetzen galt. Zuvor checkten wir uns für die restlichen zweieinhalb Wochen wieder ein Moped. Damit ging es gleich weiter zu Indographs, einer Firma die sich auf Digitaldruck spezialisiert hatte. Dort bestellten wir neue Webeetiketten und Sticker für Stadtrandsurfer. Wir wollten auch Buttons machen lassen, allerdings war uns das dortige Format zu groß. Also ging die Suche weiter. Fündig wurden wir dann bei Sabar, der nicht weit von unserem Hotel, dem Puri Dewa Bahrata, entfernt ist. In dem etwas chaotischen „Büro“ setzte ich mich an den Computer, um die Buttons zu entwerfen, während vorm Laden unter freiem Himmel die vielen Mitarbeiter von Sabar gerade dabei waren, Verpackungen zu bedrucken und zu kleben. Ich hätte ihnen dabei ewig zusehen können. Während ich mich also mit dem englischen Illustrator plagte, kam von hinten plötzlich ein freudiges „Hier wird aber fleißig gesetzt!“. Der Mann, der das gesagt hatte, stellte sich als Robert vor, ein gebürtiger Münchner, welcher seit 4 Jahren auf Bali lebt und im Modebusiness arbeitet. Nachdem wir auch den Gedanken hatten, wie cool und passend doch SRSF-Boardshorts wären, sprachen wir ihn kurzerhand darauf an, ob er spezielle Kontakte hätte. Und wie es der Zufall so will, meine Robert nur: „Freilich!“, und schon verabredeten wir uns für den nächsten Tag, um weiteres zu besprechen. Für uns war der „Arbeitstag“ dennoch nicht vorbei. Weiter ging es im Internetcafé, wo wir den Online-Katalog von unserem lieben Mario durchforsteten, um unsere neue Kollektion zu bestellen. Als Belohnung ging es nach diesem harten Arbeitstag ;-) dann nach Kuta zum Surfen. Leider waren die Wellen nicht so toll, und hinzu kam, dass eine Russin Michis Board ein Loch verpasste. Also ab zum nächsten Ding Repair, um das Board reparieren zu lassen.
Dieses war am nächsten Tag auch schon fertig, und vom großen Loch war nichts mehr zu sehen. Robert hatte dann leider keine Zeit, und so fuhren wir nach Canggu zum Surfen. Anschließend genossen wir dort im Sate Bali, einem tollen Restaurant, das auch Kochkurse anbietet, ein extrem leckeres Abendessen bei Sonnenuntergang.
Am Samstag, dem 1. Mai trafen wir uns um 10:00 Uhr mit Robert und fuhren gemeinsam zu einem Shop, wo wir eventuell Boardshorts bestellen konnten. Allerdings, wie so oft in Bali, läuft es dann doch nicht so, wie man sich das wünscht, denn der Shopbesitzer war nicht da, und keiner wusste, wann er wieder kommen würde, und auch die Telefonnummer vom Shop stimmten nicht mehr. Hmmm… Wir ließen uns davon allerdings nicht unterkriegen, und vertrieben uns das Warten mit einem gemütlichen Bierchen am Strand. Da der Shopbesitzer alias Ketut nach mehreren Stunden immer noch nicht da war, meinte Robert, er würde einen Termin mit ihm vereinbaren, und uns Bescheid geben. Um halb6 kam eine SMS von Robert, wir sollten doch wenn wir Zeit haben, bei ihm Zuhause in Jimbaran vorbeischauen, da sein „Schneider“ aus Bandung (Java) gerade da wäre, und er uns Muster zeigen könnte. Eine halbe Stunde später waren wir dann auch schon dort. Wir lernten Roberts Freundin Susi und Asep von der Factory kennen. Nachdem wir uns die Muster und die Farbkarten angesehen hatten, ging´s ans Eingemachte. Wir entwarfen die Shorts machten einen Deal. Gleich darauf zeichneten wir sie an Roberts Computer in CorelDraw (wieder was dazugelernt!) und bis alles fix und fertig war, saßen wir dann doch bis 22.00 Uhr. Das abgeschlossene Geschäft wurde nach getaner Arbeit mit einem Bier besiegelt, und nachdem wir am Rückweg noch hungrig ein Kebab aßen, fielen wir todmüde ins Bett.
Die nächsten Tage gestalteten sich dann ähnlich: Michi stand um 6.00 auf und fuhr zum Surfen nach Canggu oder Rudi2, ich blieb liegen und wir trafen uns dann zum Frühstück. Dakron und Ayu trafen wir regelmäßig, unter anderem einmal zum Kochkurs, da wir lernen wollten, wie man richtiges Nasi Goreng macht. Für Dakron, der Koch gelernt hatte, eine der leichtesten Übungen. Im Anschluss an das leckere Essen wurden wir in die Geheimnisse des balinesischen Dominospielens eingeweiht. Wir hatten alle ziemlich viel zu lachen. Außerdem eroberten wir die kleinen Shops und Straßenläden in Kuta und Legian auf der Jagd nach Souvenirs und genossen des Öfteren eine wohltuende Massage.
Im Großen und Ganzen ließen/lassen wir es uns richtig gut gehen und die Tage vergehen wie im Flug. Mittlerweile sind es nur mehr 4 Tage, bis der Flieger am Montag, dem 17. Mai dann um 9.55 Uhr aller Voraussicht nach mit uns zwei Weltenbummlern und einem Haufen Gepäck in Linz landet.
Die Weltreise war eine wunderbare Erfahrung, die wir auf keinen Fall missen möchten. Wir haben in den fünf Monaten enorm viel erlebt, spannende Leute sowie uns selbst kennengelernt, extrem gut gegessen, gesurft, Inspirationen gesammelt und geplant. Und obwohl wir so viele wunderschöne Orte und Landschaften auf dieser Welt gesehen haben, freuen wir uns mittlerweile schon riesig auf daheim, also auf „Good Old Austria“, und noch viel mehr auf euch alle!!!
We love u!!!!!!!!!
Stella + Michi
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